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      13. August 2019, LEW Verteilnetz GmbH

      PV-Anlagen im ersten Halbjahr 2019 mit Rekordeinspeisung ins LEW-Netz

       

      Im ersten Halbjahr 2019 erzeugten die ans LEW-Netz angeschlossenen
      PV-Anlagen insgesamt rund 911 Millionen Kilowattstunden Strom – so viel wie noch nie zwischen Januar bis Juni. Einen neuen Höchstwert erreichte auch jene Energie, die aus dem LEW-Netz in das vorgelagerte, europäische Übertragungsnetz gespeist wurde.

      Insgesamt waren Ende 2018 rund 72.000 PV-Anlagen an das LVN-Netz angeschlossen, 1.650 kamen seit Jahresbeginn neu dazu.
      Die ans LEW-Netz angeschlossenen PV-Anlagen erzeugten im 1. Halbjahr 2019 so viel Strom wie noch nie. (Quelle: LEW / Rainer Funck) (Quelle: )

      Mehr als 75.000 Anlagen in Bayerisch-Schwaben erzeugen Strom aus erneuerbaren Energien und speisen diesen in das Netz von LEW ein. Bei den allermeisten davon handelt es sich um Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen). Im Hinblick auf die erzeugte Strommenge sind sie nach der Wasserkraft und noch vor Biomasseanlagen die zweitwichtigste Säule der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im LEW-Netzgebiet. Im ersten Halbjahr 2019 erzeugten die ans LEW-Netz angeschlossenen
      PV-Anlagen insgesamt rund 911 Millionen Kilowattstunden Strom – so viel wie noch nie im Zeitraum zwischen Januar bis Juni. Rein rechnerisch deckten die PV-Anlagen damit den jährlichen Strombedarf von rund 300.000 Haushalten. Besonders der Juni war im Hinblick auf die PV-Erzeugung ein starker Monat: Hier fielen fast 30 Prozent der gesamten PV-Erzeugung des ersten Halbjahres 2019 an. Auch bundesweit hatte die Photovoltaik im Juni einen sonnbedingt starken Monat: Erstmals war die Solarenergie stärkste Energiequelle, so Berechnungen des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme. 

      Höchstwert bei der Einspeisung ins Übertragungsnetz

      Einen neuen Höchstwert erreichte auch jene Energie, die aus dem LEW-Netz in das vorgelagerte, europäische Übertragungsnetz gespeist wurde, da sie den aktuellen Bedarf aller ans LEW-Netz angeschlossenen Verbraucher überstieg: Hier wurde bis Ende Juni bereits so viel überschüssiger Strom in das Übertragungsnetz abgegeben, wie im ganzen Jahr 2018. Auch hier macht sich vor allem die Erzeugung aus Photovoltaikanlagen bemerkbar: Während Wasserkraft und Biomasse relativ gleichmäßig Strom erzeugen, unterliegt die PV-Einspeisung starken Schwankungen im Tagesverlauf. Sie erreicht ihren Höhepunkt um die Mittagszeit, entsprechend hoch ist die Spitzenleistung, mit der aus dem LEW-Netz Strom in die europäischen Netze gespeist wurde. Die stärkste Rückspeisung gab es 2019 am Ostersonntag gegen 13:45 Uhr mit einer Leistung von 1,1 Gigawatt. Dies entspricht in etwa der Leistung von zwei großen Gaskraftwerken.

      Interview: "Strom sinnvoll nutzen"

      LVN-Geschäftsführer Josef Wagner

      „Strom vor Ort sinnvoll nutzen, das ist gelebte Energiewende“: Kurz-Interview mit Josef Wagner, Geschäftsführer LEW Verteilnetz GmbH, dem Betreiber des regionalen Stromnetzes (Audio-Datei im Bereich Downloads verfügbar)

      Was bedeutet die starke Einspeisung aus erneuerbaren Energien für den Netzbetrieb?
      Es kommt immer öfter vor, dass die Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in unserer Region mehr Strom produzieren als im Moment gebraucht wird. Vor allem die Photovoltaik trägt an sonnigen Tagen zur Mittagszeit zu solchen Stromüberschüssen bei. Den überschüssigen Strom speisen wir in das europäische Übertragungsnetz – Häufigkeit und Höhe der Leistung dieses Phänomens haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Das Netz haben wir für diese Aufgabe gut aufgestellt – durch moderne Technik und mit hohen Investitionen in Höhe von rund 80 Millionen Euro jährlich. Alle ans Netz angeschlossenen Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung können ihren Strom in das Netz mit voller Leistung einspeisen. Im täglichen Netzbetrieb steigen für uns die Anforderungen. So müssen wir bei Arbeiten im Netz genau und lange im Voraus berechnen, wann, wie und wie lange eine Leitung abgeschaltet werden kann, weil die Einspeisung der Erneuerbaren so hoch ist.

      Wie wird sich das weiter entwickeln?
      Bis 2050 sollen die erneuerbaren Energien in Deutschland zu 80 Prozent den Strombedarf decken. 2018 lag dieser Wert bei rund 38 Prozent. Das bedeutet, dass bei den erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren noch deutlich zugebaut werden muss. Auch bei uns in der Region wird sich hier noch einiges tun – auch wenn wir im LEW-Netz vor allem durch Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse rechnerisch schon jetzt zu über 70 Prozent den Stromverbrauch aller angeschlossenen Netzkunden decken.

      Ist also weiterer Netzausbau notwendig?
      Das regionale Stromverteilnetz ist das Rückgrat der Energiewende. Diese Infrastruktur werden wir weiter mit hohen Investitionen ausbauen, modernisieren und mit neuer, digitaler und intelligenter Technik ausrüsten. Wichtig ist aber auch, dass wir den vor Ort erzeugten Strom noch stärker als bisher auch vor Ort verbrauchen.

      Welche Ansätze gibt es hier?
      Bei Wärme und Verkehr gibt es noch großen Nachholbedarf – elektrische Heizsysteme, Speichersysteme oder die Batterien von Elektroautos können einen wichtigen Beitrag dabei leisten, den dezentral erzeugten Strom auch vor Ort zu verbrauchen oder zu speichern. Für den einzelnen Haushalt können Batteriespeicher in Kombination mit einer Photovoltaikanlage sinnvoll sein. Auch intelligente Energiemanagementsystem unterstützen dabei – sowohl im Privathaushalt als auch bei Gewerbe und Industrie – den Verbrauch des vor Ort selbst erzeugten Stroms zu erhöhen und so zum regionalen Ausgleich beizutragen. Anwendungen auf dem Computer oder dem Tablet zeigen, wie viel Strom die PV-Anlage gerade erzeugt und wie viel der Haushalt selbst verbraucht. Auch das kann dabei helfen, den Verbrauch des selbst erzeugten Stroms zu erhöhen. Das ist gelebte Energiewende.

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