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      29. Januar 2021, Lechwerke AG

      Sonnenstrom, Artenschutz und Vorteile für die Kommune

      Lechwerke bieten Gemeinden Beteiligung an den Solarfreiflächenanlagen in Sontheim und Erkheim an

      • Photovoltaik-Anlagen gingen letztes Jahr in Betrieb
      • Ökologisches Pflegekonzept schafft Lebensraum für Flora und Fauna
      • Jede Anlage kann den jährlichen Strombedarf für rund 320 Haushalte decken

      Die Anlage zwischen Sontheim und dem Ortsteil Grabus ist ebenfalls rund 1,2 Hektar groß. Auf beiden Freiflächenanlagen kommen sogenannte Halbzellen-Solarmodule zum Einsatz. Diese sind leistungsfähiger als Standardmodule.
      Die Anlage zwischen Sontheim und dem Ortsteil Grabus ist ebenfalls rund 1,2 Hektar groß. Auf beiden Freiflächenanlagen kommen sogenannte Halbzellen-Solarmodule zum Einsatz. Diese sind leistungsfähiger als Standardmodule. (Quelle: LEW / Bernd Feil)

      Die Lechwerke (LEW) haben in Sontheim und Erkheim im vergangenen Jahr jeweils eine Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlage mit einer Leistung von 750 Kilowatt peak (kWp) in Betrieb genommen. Nun ist geplant, dass sich beide Kommunen an den Parks beteiligen können.

      Die Anlagen stehen auf zwei Grundstücken, die LEW von den Gemeinden gepachtet hat – einmal östlich von Erkheim an der A96 und einmal zwischen Sontheim und dem Ortsteil Grabus. Beide Anlagen sind jeweils rund 1,2 Hektar groß und sollen jährlich bis zu 800.000 Kilowattstunden (kWh) CO2-neutralen Sonnenstrom produzieren. Rein rechnerisch können damit je Anlage rund 320 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Auf beiden Freiflächenanlagen kommen sogenannte Halbzellen-Solarmodule zum Einsatz. Diese sind leistungsfähiger als Standardmodule: Auf einer Moduleinheit sind doppelt so viele einzelne Zellen verschaltet. Das vermindert Leitungsverluste und verbessert insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung den Energieertrag.

      Vielfältige wirtschaftliche Vorteile für Kommunen

      Mit der Verpachtung der kommunalen Flächen an LEW ist ein besonderes Angebot verbunden. Die Kommunen haben ab Mitte 2021 die Option, einen Teil des jeweiligen Solarparks selbst zu kaufen. Dieses LEW-Angebot gilt mehrere Jahre und erlaubt den Kommunen ihre wirtschaftlichen Vorteile genau abzuwägen. Die möglichen Varianten, die sich für die Kommunen ergeben, wird LEW in den nächsten Monaten den Gemeinderäten vorstellen.

      Entscheidet sich eine Gemeinde für den Anlagenkauf und die Selbstvermarktung des Sonnenstroms, kann sie ihre Bürgerinnen und Bürger zu Akteuren der Energiewende machen. Auf Basis eines Genossenschaftsmodells, wie es z.B. die LEW Bürgerenergie anbietet, besteht die Möglichkeit, die örtliche Bevölkerung am Solarpark zu beteiligen.

      Verbleibt der Solarpark vollständig in Händen von LEW, profitiert die Gemeinde von den Gewerbesteuereinnahmen, die LEW für den Anlagenbetrieb entrichtet.

      Ökologische Aufwertung des Areals

      Wie bei allen neuen Anlagen hat LEW auch in Sontheim und Erkheim ein umfassendes Pflegekonzept entwickelt, mit dem ökologisch wertvolle Flächen geschaffen werden. „Klimaschutz und Artenschutz sind zwei der großen Aufgaben unserer Zeit“, sagt LEW-Projektleiterin Sigrid del Río. „Bei unseren Projekten versuchen wir beides miteinander zu verbinden.“

      Beweidung durch Schafherde

      Ein Kernelement des Konzepts in Sontheim ist die Beweidung durch eine Schafherde. Hier arbeitet LEW mit einer Schäferin aus der Region zusammen. Die Wiesen werden so besonders schonend gepflegt. Durch den Huftritt der Tiere entstehen unterschiedliche Bodenstrukturen, welche die Pflanzenvielfalt fördern und neue Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten und andere Kleinlebewesen schaffen. Der Kot der Schafe ist ein natürlicher Dünger und dient vielen Tierarten als Nahrungsquelle, etwa Mistkäfern oder Fledermäusen. Zudem werden über den Schaftrieb Pollen und Samen in das Gelände eingebracht und tragen zur Biodiversität bei. Auch die Schafe haben etwas von ihrem künftigen Weidestandort: Hinter dem Zaun sind sie sicher untergebracht, zudem dienen ihnen die Solarmodule als nützlicher Witterungsschutz und Schattenspender.

      Zusätzlich Wildblumenwiese angelegt

      Als ökologische Ausgleichsmaßnahme wurde zudem um den Solarpark in Sontheim eine 3.000 Quadratmeter große Wildblumenwiese angelegt. Dazu kommen Hecken mit heimischen Sträuchern wie Schlehe, Holunder und Weißdorn sowie eine 1.000 Quadratmeter große Streuobstwiese mit alten Obstbaumsorten. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich Arten, die in agrargeprägten Gebieten seltener oder gar nicht mehr vorkommen, wieder ansiedeln können.

      Auch in Erkheim sollen heimische Sträucher gepflanzt und eine Wildblumenwiese angelegt werden. Zudem ist geplant, das Breitmähderbächl, ein neben dem Solarpark fließender Graben, ökologisch umzugestalten. Manche der im Wasser lebenden Insekten und Fische vermehren sich in flachen Uferrandstreifen, doch diese sind derzeit nicht vorhanden. Die geplante Abflachung einiger Uferabschnitte und die Pflanzung von Ufergehölzen tragen dazu bei, das Querprofil des Grabens naturnaher zu formen, was den Tierlebewesen bessere Lebensbedingungen ermöglichen soll.

      Wissenschaft bestätigt positive Effekte für die Artenvielfalt

      Der positive Effekt einer naturverträglich ausgestalteten Bewirtschaftung gegenüber einer konventionellen landwirtschaftlichen Nutzung konnte auch wissenschaftlich belegt werden: So kommt eine Ende 2019 vorgestellte Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft e.V. (bne), der sich der ganzheitlichen Betrachtung aller Energiebereiche widmet, zu dem Ergebnis, dass Solarparks die Artenvielfalt im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern.

      Rekordjahr für Solarstromerzeugung in der Region

      Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Bayerisch-Schwaben zeigt sich als Vorreiterregion im Bereich Photovoltaik. Vergangenes Jahr erzeugten die mehr als 77.000 ans LVN-Netz angeschlossenen PV-Anlagen vorläufigen Werten zufolge mehr als 1,8 Milliarden Kilowattstunden Strom. Ein neuer Rekordwert, der auf den fortschreitenden Anlagenzubau im Netzgebiet zurückzuführen ist. Auch LEW baut die klimaneutrale Solarstromerzeugung kontinuierlich aus. In den letzten zwei Jahren konnte die Anzahl eigener PV-Anlagen mehr als verdreifacht werden. „Bis Jahresende 2020 ist die installierte Leistung der LEW-eigenen Anlagen auf über 10 Megawatt angestiegen“, so del Río. Ein Trend, den LEW in den nächsten Jahren mit mehreren eigenen Solarprojekten fortsetzen möchte.

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