Im Mittelpunkt des Umsetzungskonzepts steht die ökologische Aufwertung des Unteren Lechs, vor allem die Herstellung der Durchgängigkeit mithilfe von Umgehungsgewässern und die naturnahe Gestaltung von Stauräumen. In ersten Informationsveranstaltungen können sich die Bürger über die Ziele und den Rahmenterminplan des Umsetzungskonzepts informieren. Außerdem gibt BEW einen Überblick über die aktuellen Maßnahmen zur Gewässerentwicklung am Lech. Teilnehmer können dabei auch eigene Ideen einbringen und Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums am Unteren Lech vorschlagen. Die ersten Informationsveranstaltungen zum Umsetzungskonzept am Unteren Lech finden statt am:
- Dienstag, 26.07., 19 Uhr
im Bürgerhaus in Niederschönenfeld,
am Moosanger 9, 86694 Niederschönenfeld
- Donnerstag, 28.07., um 19 Uhr
im Gasthof zum Floß in Ellgau,
Hauptstraße 22, 86679 Ellgau.
Die Mitwirkung der Öffentlichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung des Umsetzungskonzepts am Unteren Lech. „Wir legen besonderen Wert auf die frühzeitige Einbindung und enge Zusammenarbeit von Fachbehörden, Kommunen, örtlichen Naturschutz- und Fischereivereinen sowie allen Anrainern des Unteren Lechs“, sagt Ralf Klocke, Leiter Wasserbau bei BEW. „Uns geht es darum, Interessen auszuloten und einen offenen Dialog und konstruktiven Austausch mit allen Beteiligten zu führen. Denn nur gemeinsam können wir unsere Projekte erfolgreich umsetzen.“
WWA, BEW und ein beteiligtes Planungsbüro prüfen anschließend alle eingebrachten Vorschläge und lassen diese gegebenenfalls in die Planungen einfließen. Wer nicht an den Veranstaltungen teilnehmen kann, kann seine Vorschläge auch per Mail unter info@bew-augsburg.de oder telefonisch unter 0821-3284440 einbringen.
Ein Umsetzungskonzept ist eine Planung der Wasserwirtschaft und wird für die Gewässer in Bayern aufgestellt, für die gemäß den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Verbesserungen an der Gewässerstruktur erforderlich sind. Die Wasserrahmenrichtlinie besagt, dass sich der Zustand der Flüsse in Europa nicht mehr verschlechtern darf. BEW und das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth erarbeiten deshalb ein Umsetzungskonzept für den Unteren Lech, mit dessen Hilfe dort ein gutes ökologisches Potenzial hergestellt werden soll.
„Ziel des Projekts ist es, die fischbiologische Durchgängigkeit für diesen Abschnitt des Lechs wieder herzustellen. Darüber hinaus wollen wir dort, wo dies im Gewässerprofil möglich ist, Gestaltungsmaßnahmen zur Habitatverbesserung in das Konzept aufnehmen“, sagt Bernhard von Roda, Abteilungsleiter für den Landkreis Donau-Ries im Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. „Damit wollen wir die Bewertung des ökologischen Potenzials nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie auf ‚gut‘ erhöhen. Wir berücksichtigen dabei sowohl wasserwirtschaftliche als auch ökologische Ziele und Interessen.“
Bei der Entwicklung des Umsetzungskonzepts wird BEW von der Ingenieursgesellschaft Prof. Kobus und Partner GmbH aus Stuttgart unterstützt. Das Planungsbüro erstellt Modelle, führt Messungen durch und begleitet die Dialogveranstaltungen. „Im ersten Schritt werden wir Vorplanungen erstellen und anschließend die eingebrachten Vorschläge der Bürger bewerten“, sagt Ingenieur Bernhard Keim. „In etwa einem Jahr werden wir dann die Planungen und Maßnahmen konkretisieren und das Umsetzungskonzept ausarbeiten. Wir erarbeiten dabei individuelle Lösungen und legen Wert darauf, die Standpunkte aller Beteiligten zu berücksichtigen.“
Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Augsburger Lechwerke AG. Sie gehört zu den führenden Wasserkraftwerksbetreibern in Bayern und erzeugt jährlich rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom aus regenerativer Wasserkraft. BEW betreibt dazu 36 Wasserkraftwerke an Donau, Günz, Iller, Lech und Wertach. Weitere Informationen unter www.bew-augsburg.de